Frühe Hilfen in Niedersachsen
Frühe Hilfen sind lokal und regional koordinierte, aufeinander bezogene und sich ergänzende Angebote und Maßnahmen für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes. Darüber hinaus wenden sich Frühe Hilfen insbesondere an Familien in psychosozialen Belastungslagen. Dabei verfolgen die Angebote die Ziele "Verbesserung von Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern", "Unterstützung und Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von Eltern", "Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern", "Sicherung der Rechte von Kindern auf Schutz, Förderung und Teilhabe" und "Frühzeitiger Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlung". Das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie informiert dazu auf seiner Website unter soziales.niedersachsen.de
Familienhebammen in den Frühen Hilfen
Die Bundesstiftung Frühe Hilfen fördert Netzwerke Frühe Hilfen auf kommunaler Ebene. Dort arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Das Netzwerk besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitswesens, der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftskonfliktberatung, der Frühförderung und weiteren Partnerinnen und Partnern gem. § 3 Abs. 2 BKischG. Auch Familienhebammen und Ehrenamtliche sind in die regionalen Netzwerke Frühe Hilfen integriert. Familienhebammen unterstützen Eltern und Familien in belastenden Lebenssituationen bis zu einem Jahr nach der Geburt eines Kindes.
In Niedersachsen haben Hebammen die Möglichkeit eine staatlich anerkannte Weiterbildung zur Familienhebamme zu durchlaufen. Das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie informiert dazu auf seiner Website unter soziales.niedersachsen.de
Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen in Niedersachsen
Im Sommer 2019 hat die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen einen Prozess zur Erarbeitung von Qualitätsstandards initiiert, die die Umsetzung der Frühen Hilfen in Niedersachsen unterstützen sollen. Unter Begleitung des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) wurden drei Qualitätszirkel zu verschiedenen Fragestellungen gegründet. Ziel war, Qualitätsstandards für die kommunale Praxis zu entwickeln. Die Ergebnisse sind in einer Handreichung aufbereitet. Die Fragestellungen und die daraus entwickelten Empfehlungen orientieren sich thematisch an den Fördergrundlagen des Bundes: Qualitätsstandards für einen bedarfsgerechten Einsatz von Fachkräften Früher Hilfen, Entwicklung von Verfahren zur Zusammenarbeit auf der Ebene der Familien, Qualitätsstandards für verbindliche Strukturen der Netzwerkarbeit.
Die Handreichung steht auf der Website des Niedersächsischen Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie zum Download zur Verfügung.
Frühe Hilfen: Materialien zur Elternansprache
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) stellt kostenlose Materialien zur Elternansprache vor Ort zur Verfügung. Mit verschiedenen Motiven und typischen Fragen von (werdenden) Eltern informieren Plakate, Abreißzettel, Postkarten und Aufsteller mit Infokarten über das Elterntelefon der "Nummer gegen Kummer" und die Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke). Beide Angebote sind Kooperationspartner des NZFH und vermitteln ratsuchende Eltern bei Bedarf an regionale Angebote der Frühen Hilfen.
Die Materialien können über www.fruehehilfen.de bestellt werden.
Frühe Hilfen: Bericht zur Qualitätsentwicklung
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) hat einen wissenschaftlichen Bericht zur Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen veröffentlicht. Der Bericht umfasst den Zeitraum von 2018 bis Ende 2020. Er wurde unter Beteiligung der Bundesstiftung Frühe Hilfen und der Bundesländer erstellt. Die Qualitätsentwicklung soll dabei unterstützen, bundesweit ein einheitliches Qualitätsniveau im Bereich der Frühen Hilfen zu erreichen. Frühe Hilfen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, gleichwertige Lebensbedingungen für Eltern mit Kindern bis drei Jahre in ganz Deutschland zu schaffen. Das Ziel ist, dass gerade Familien mit psychosozialen Belastungen einfacher Zugang zu bedarfsgerechten und niedrigschwelligen Angeboten der Frühe Hilfen finden. Der Bericht blickt darüber hinaus auch auf die besonderen Herausforderungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie für Familien und Akteure in den Frühen Hilfen.
Download des Berichts von der Website des NZFH
NEST-Material für Frühe Hilfen
Fachkräfte in den Frühen Hilfen können jetzt das Startpaket "NEST-Material für Frühe Hilfen" wieder bestellen. Zentraler Bestandteil ist ein Ordner mit Arbeitsblättern zu verschiedenen Themen, die in der aufsuchenden Arbeit mit Familien von der Schwangerschaft bis zum Ende des dritten Lebensjahres relevant sind. Alle Texte, Grafiken und Papiere für die Familien entsprechen den Regeln der Leichten Sprache und ermöglichen somit für viele Familien einen einfachen Zugang zu den Inhalten. Die Materialien wurden von der Stiftung Pro Kind in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und Fachkräften aus der Praxis entwickelt. Das Material wird vom NZFH aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen des Bundesfamilienministeriums gefördert.
Fachkräfte können das Startpaket NEST über das Bestellformular auf www.fruehehilfen.de kostenlos beziehen.
Frühe Hilfen vor Ort
In unserer Adressdatenbank mit familienfreundlichen Einrichtungen in Niedersachsen finden Sie die Links zu den Anlaufstellen Frühe Hilfen der Kommunen und den Familienhebammen. Suchen Sie gefiltert nach Angeboten vor Ort oder nach Einrichtungskategorie "Frühe Hilfen".
Anne hilft: Frühe Hilfen in der Region Hannover
Wann findet der nächste Elternstammtisch statt? Wo gibt es Stillcafés? Gibt es hier eigentlich einen Vätertreff in der Nähe? Die neue digitale Plattform "Anne hilft" der Region Hannover bietet Familien eine gebündelte Übersicht über alle Angebote der Frühen Hilfen in der gesamten Region. Eltern können über eine interaktive Karte oder über Stichworte nach Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten in ihrer Nähe suchen. Die Plattform bietet einen schnellen Überblick darüber, was die Nachbarschaft für Familien mit Kindern im Alter von null bis zehn Jahren zu bieten hat. Mit einem Klick sind alle wichtigen Infos zum Angebot zu sehen: Kontakt und Homepage, Kosten, Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten und Barrierefreiheit. annehilft.region-hannover.de
Frühe Hilfen und Flucht
Die Beratung von Familien, die aus der Ukraine geflüchtet sind, stellt Fachkräfte und freiwillig Engagierte in den Frühen Hilfen und ähnlichen Kontexten vor neue Herausforderungen. Damit sie schwangere Frauen sowie Mütter und ihre Kinder kompetent beraten, begleiten und versorgen können, hat das Nationale Zentrum Frühe Hilfen Informationen und Angebote unter www.fruehehilfen.de/plattform-fruehe-hilfen-und-flucht gebündelt.
Geflüchtete Frauen mit Kindern finden Informationen zu Frühen Hilfen auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch unter www.elternsein.info/alltag-mit-kind/hilfe-ukraine
Lernplattform zur Qualifizierung
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) bietet als Ergänzung der Qualifizierungsmaßnahmen für Gesundheitsfachkräfte auch Online-Qualifizierungskurse für sechs Themenbereiche an. Die Lernplattform ergänzt das bestehende Fort- und Weiterbildungsangebot für Akteurinnen und Akteure in den Frühen Hilfen und basiert inhaltlich auf den Qualifizierungsmodulen. Alle Infos auf www.fruehehilfen.de.