Weiter zum Inhalt

Integrationsmonitoring: Migration und Teilhabe in Niedersachsen

Zahlen zur Zuwanderung und zur Integration von Menschen mit eigener oder familiärer Zuwanderungsgeschichte bietet das Niedersächsische Integrationsmonitoring. Es wird durch das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung erstellt und ist unter integrationsmonitoring.niedersachsen.de abrufbar. Niedersachsen ist seit je her ein Ziel für Zuwanderinnen und Zuwanderer. Die Migrationsanlässe und die Herkunft der Zuwandernden sind vielfältig und verschieben sich im Zeitverlauf. Die Menschen werden Teil der Gesellschaft und prägen sie hierdurch mit. Das Niedersächsische Integrationsmonitoring bietet die Grundlage für Bewertungen vieler Themenfelder und Sachverhalte und kann die Planung von Vorhaben unterstützen.

Geburtenziffer 2022 auf 1,46 Kinder je Frau gesunken

Im Jahr 2022 kamen in Deutschland 738.819 Kinder zur Welt. Das waren 56.673 oder 7 % Neu­ge­bo­rene weniger als im Jahr 2021 (795.492 Neu­ge­bo­rene), dem geburten­reichsten Jahr seit 1997. Wie das Statistische Bundes­amt (Destatis) nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, sank die zusammengefasste Gebur­ten­ziffer 2022 gegenüber dem Vorjahr um 8 % auf 1,46 Kinder je Frau und damit auf den niedrigs­ten Stand seit 2013 (1,42 Kinder je Frau). 2021 war die Geburten­häufigkeit dagegen deutlich auf 1,58 Kinder je Frau gestiegen. Damit die Bevölkerung eines Landes – ohne Zuwan­derung – nicht schrumpft, müssten in hoch entwickelten Ländern rein rechnerisch etwa 2,1 Kinder je Frau geboren werden. Die zusammen­gefasste Geburtenziffer ist 2022 in allen Bundes­ländern gesunken und auf dem niedrigsten Stand seit 2013. Die höchsten Geburtenziffern hatten die Frauen in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen mit 1,52 Kindern (2021: 1,61 bzw. 1,66). Mütter sind bei der ersten Geburt durchschnittlich 30,4 Jahre alt, Väter 33,3 Jahre.

Quelle: Statistisches Bundesamt, 21.07.2023, www.destatis.de

Mikrozensus 2019 mit Zahlen zu Familien

Im Jahr 2019 gab es in Deutschland 8,2 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen des Mikrozensus weiter mitteilt, waren das genauso viele Familien wie 2009 – also zehn Jahre zuvor. Im Vergleich zu 1999 – also 20 Jahre zuvor – waren es 1,1 Millionen Familien weniger. Von allen Familien waren knapp ein Fünftel (19 Prozent) Familien von Alleinerziehenden, also Familien mit einem Elternteil im Haushalt (1,5 Millionen Familien). Demgegenüber gab es 6,7 Millionen Paare mit minderjährigen Kindern in Deutschland (81 Prozent der Familien), davon etwa 5,7 Millionen Ehepaare (70 Prozent) und 940.000 unverheiratete Paare (11 Prozent) mit minderjährigen Kindern.

Quelle: Pressemitteilung destatis, 16.07.2020

Kinderreiche Familien in Deutschland

Eine Auswertung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) aus dem Jahr 2019 stellt kinderreiche Familien in den Mittelpunkt: Wer sind die Kinderreichen in Deutschland? Wo wohnen sie und in welchen Lebenslagen befinden sie sich? Der Statistikbericht aktualisiert den Erkenntnisstand über verschiedene Typen von kinderreichen Familien und ihre Lebenssituation in Deutschland. Kinderreiche Familien sind von verschiedenen Problemlagen betroffen. Sie sind zum Beispiel doppelt so häufig armutsgefährdet wie Familien mit weniger als drei Kindern und verfügen über weniger Wohnraum pro Person. Die Analyse der Lebensrealität von Frauen und Männern zeigt, dass die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern in Mehrkindfamilien traditionell ist. Kinderreiche Frauen sind zum Großteil in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt und deutlich häufiger nicht erwerbstätig als Männer. Sie investieren doppelt bis dreimal so viel Zeit in Kinderbetreuung und Hausarbeit. Durch das erheblich geringere Erwerbseinkommen sind viele ökonomisch abhängig vom Partner. Dies ist besonders problematisch, da die Kinder auch im Trennungsfall häufiger im Haushalt der Frauen leben.

Die Untersuchung stellt darüber hinaus die zunehmend komplexer werdenden Strukturen von kinderreichen Fortsetzungs- und Stieffamilien mit leiblichen Kindern, neuen Partnerschaften und Stiefkindern dar.

Download der Studie "Kinderreiche Familien in Deutschland. Auslaufmodell oder Lebensentwurf für die Zukunft?" von der Website des BiB