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Familienbildungsstätten in Niedersachsen

Die Familienbildungsstätten in Niedersachsen erreichen Menschen aller Altersstufen und aller sozialen Schichten. 25 Einrichtungen gibt es zwischen Göttingen und Stade, zwischen Wilhelmshaven und Wolfsburg. Honorarkräfte und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den Niedersächsischen Familien-Bildungsstätten tätig. Auch zahlreiche Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit. Referentinnen und Referenten bringen fachliche und persönliche Kompetenzen in ihr Arbeitsfeld ein. Träger sind die Evangelische und die Katholische Kirche, die Arbeiterwohlfahrt, das Deutsche Rote Kreuz und die Volkshochschule. Die Arbeit wird über Teilnahmegebühren, Zuschüsse der Träger, des Landes und der Kommunen finanziert.

Der Auftrag der Familienbildungsstätten gründet sich auf das Sozialgesetzbuch, Achtes Buch Kinder- und Jugendhilfe, § 16 und auf die Förderrichtlinien des Landes Niedersachsen. "Familien stärken - Zukunft sichern" - das ist das gemeinsame Ziel der Familien-Bildungsstätten in Niedersachsen.

Die Landesarbeitsgemeinschaft niedersächsischer Familienbildungsstätten fördert die gute Zusammenarbeit aller Verantwortlichen, um Familien in ihrem Lebensalltag zu begleiten und zu unterstützen. www.familienbildung-nds.de

Befragung von Familienzentren in Niedersachsen

Im Sommer 2021 hat das Niedersächsische Institut für Bildung und Entwicklung (nifbe) eine Online-Befragung von Familienzentren in Niedersachsen durchgeführt. 620 Einrichtungen, die schon Familienzentren sind oder sich auf den Weg gemacht haben, haben an der Befragung teilgenommen. Es ist die dritte landesweite Befragung des nifbe zu Familienzentren nach 2017 und 2011. Von den bestehenden Familienzentren in Niedersachsen sind demnach rund drei Viertel an Kindertagesstätten angebunden, 60 Prozent liegen im städtischen Raum. Fast alle befragten Einrichtungen, die sich zum Familienzentrum weiter entwickeln wollen, sind Kindertagesstätten, zwei Drittel davon liegen im ländlichen Raum.

Weitere Informationen auf der Website des nifbe: Fokus Familienzentren

Elterntalk Niedersachsen

Das Projekt Elterntalk ist ein niedrigschwelliges Projekt der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS), das auf der dialogischen Gesprächsführung basiert. Die Gesprächsrunden bieten Müttern und Vätern einen Erfahrungsaustausch und finden überwiegend im privaten Rahmen statt. Das Besondere ist: Die Talks können auch in der jeweiligen Muttersprache durchgeführt werden. Im Mittelpunkt stehen Medien- und Erziehungsthemen. Die Talks werden von geschulten Müttern und Vätern moderiert. Derzeit wird Elterntalk an 18 Standorten in Niedersachsen erfolgreich umgesetzt. Im Jahr 2022 wurden 3.200 Eltern mit den Talks erreicht. elterntalk-niedersachsen.de

Integrierte Familienbildung und Sprachbildung

In über 190 Institutionen in ganz Niedersachsen werden die Familien- und Sprachbildungsprogramme "Griffbereit" und "Rucksack KiTa" sowie "Rucksack Schule" umgesetzt. Dafür sind insgesamt 250 Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter im Einsatz und leiten in Kindertagesstätten, Familienzentren, Mehrgenerationenhäusern, Familienbildungsstätten oder Nachbarschafts-/Stadtteilzentren die Eltern- oder Eltern-Kind-Gruppen an. Im Mittelpunkt steht immer die Familie mit ihren Möglichkeiten, vielfältige Bildung zu gestalten - mehrere Sprachen sind dafür eine große Ressource, die in beiden Programmen gezielt genutzt wird und so die Familien stärkt.

Die niedersächsische Landeskoordinierungsstelle der Programme Griffbereit und Rucksack informiert unter www.lag-nds.de/rucksack

Elternprogramme "Schatzsuche"

Die Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG) führt bundesweit das von ihr entwickelte Eltern-Programm "Schatzsuche - Basis" durch. Das Programm stellt das seelische Wohlbefinden von Kindern in Kindertagesstätten im Alter von 0 bis 6 Jahren in den Mittelpunkt. Auf den bewährten Prinzipien des Projekts baut das Modellprojekt "Schatzsuche - Schule in Sicht" auf. Hier liegt der Fokus auf dem Übergang Kita - Schule in der Lebensphase von 6-10 Jahren. Die Programme werden als Fortbildungsmodule für Fachkräfte angeboten, die das Eltern-Programm in ihren Einrichtungen umsetzen möchten. Dabei wird ein ressourcenorientierter Ansatz verfolgt. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen richtet sich auf die Stärken und Schutzfaktoren der Kinder. Durch die Stärkung der Resilienz kann das seelische Wohlbefinden gefördert werden. Auch Eltern und Fachkräfte in den Lebenswelten Kita und Grundschule profitieren von dem Konzept.

In Niedersachsen werden die "Schatzsuche"-Fortbildungen von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin e.V. (LVG & AfS) koordiniert. www.schatzsuche-kita.de/bundeslaender/niedersachsen

Leitfaden Interkulturelle Familiengesundheitstage

Die Aidshilfe Niedersachsen hat einen Leitfaden zur Vorbereitung und Durchführung von Interkulturellen Familiengesundheitstagen (IFGT) herausgegeben. Die IFGT wurden 2015 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich niedrigschwellig mit Menschen über Themen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit auszutauschen. Die IFGTs sind ein Angebot für gesamte Familien, die eine Flucht- oder Migrationsgeschichte haben, da diese nur selten an Beratungsstellen im Bereich der sexuellen Gesund­heit ange­bunden sind. IFGTs sind als halbtägige Veranstaltung konzipiert: Während Frauen / Mütter an Workshops zu Frauen­gesundheit und Geburt teilnehmen, absolvieren Männer / Väter Kurse wie zum Beispiel eine Einführung in die Erste Hilfe oder Workshops zu Männergesundheit. Und auch für die Kinder gibt es professionelle Spielbetreuung.

Der Leitfaden "Interkultureller Familiengesundheitstag" steht zum Download zur Verfügung auf der Website der Aidshilfe Niedersachsen.

Seit Juli 2008 begleiten ehrenamtliche Erziehungslotsinnen und Erziehungslotsen Familien in schwierigen Lebenssituationen und helfen bei der Vermittlung professioneller Unterstützung. Vorbereitet und qualifiziert für ihre Tätigkeit werden die Ehrenamtlichen durch die niedersächsischen Familienbildungsstätten.