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Deniz Kurku ist Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe

Der Landtagsabgeordnete Deniz Kurku wurde im November 2022 zum Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe berufen. Der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe nimmt die Interessen der Migrantinnen und Migranten als ehrenamtlicher und unabhängiger Mittler gegenüber dem Landtag und der Landesregierung wahr und ist der Niedersächsischen Staatskanzlei zugeordnet. Ziel ist die rechtliche, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe der in Niedersachsen lebenden Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsbiografie, sowie die Humanisierung der Flüchtlings- und Asylpolitik. Zur Förderung dieses Anliegens schreibt die Landesregierung unter anderem jährlich den Niedersächsischen Integrationspreis aus. www.migrationsbeauftragter-niedersachsen.de

Niedersächsischer Integrationspreis 2024

Ministerpräsident Stephan Weil hat am 4. Juni 2024 gemeinsam mit dem Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, dem Bündnis "Niedersachsen packt an" und dem LandesSportBund Niedersachsen e.V. die Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationspreises 2024 bekanntgegeben. Das diesjährige Motto lautet "Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt". Der Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro (4 x 6.000 Euro) dotiert. Das Bündnis "Niedersachsen packt an" und der LandesSportBund Niedersachsen e.V. zeichnen zudem jeweils ein Projekt mit einem Sonderpreis aus und unterstützen diese mit einem Preisgeld in Höhe von je 6.000 Euro. Der Integrationspreis wird bereits zum fünfzehnten Mal und der Sonderpreis des Bündnisses "Niedersachsen packt an" zum neunten Mal vergeben. Der LandesSportBund Niedersachsen e.V. verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal einen Sonderpreis. Mit dem Wettbewerb zeichnet das Land Niedersachsen nachhaltige Projekte und engagierte Menschen aus, die sich in besonderer Weise durch ehren- oder hauptamtliches Engagement mit neuen Ideen dafür engagieren, dass die Demokratie und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert und gestärkt werden. Derartige Projekte sollen gleichzeitig der Nachahmung dienen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

Schulische Integrationsarbeit am Gymnasium Salzgitter-Bad

Das Gymnasium Salzgitter-Bad hat für die Integrationsarbeit ein aus Haupt- und Ehrenamtlichen bestehendes multiprofessionelles Team gebildet. Die Ziele bestehen darin, die Bildungschancen zu verbessern, Begegnungsräume zu schaffen und die Demokratie sowie Mitbestimmung durch die Schülerinnen und Schüler zu fördern. Initiiert wurde das Projekt von ehrenamtlich engagierten Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften, die vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine geflüchteten Menschen helfen wollten.

Zum Angebot gehören zum Beispiel Sprachförderung im DaZ-Unterricht ab JG 5 und internationale Mittagspausen an vier Tagen pro Woche, die als interkultureller Begegnungsraum dienen. Das Projekt wird ehrenamtlich von Schülerinnen und Schülern durchgeführt und durch eine ehemalige Schülerin im Rahmen ihres FSJ betreut. Zu den zentralen Projektzielen gehören u.a. die Sprachförderung, der Aufbau von Verantwortungsbewusstsein, das Erlernen von interkultureller Kompetenz, die aktive Mitgestaltung des Schullebens sowie der Austausch über und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Eine Ausweitung des Projekts auf die Grundschule ist geplant.

Mit den Schul-Integrationslotsen existiert am Gymnasium Salzgitter-Bad zudem ein regionales Pilotprojekt, in dem Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10/11 ausgebildet werden, um neu zugewanderte Kinder und Jugendliche im Schulalltag zu begleiten und als Kulturvermittler tätig zu werden. Darüber hinaus werden auch Eltern ausgebildet, um Familien zu beraten und die Lehrkräfte zu unterstützen. Grundlage hierfür ist eine Schulung, in deren Rahmen die Werte der Bundesrepublik Deutschland thematisiert werden und die Teilnehmenden sich aktiv dazu bereiterklären, sich für diese einzusetzen.

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KulturBeutel-Methode - Kunst baut Brücken, wo Worte fehlen!

Die "KulturBeutelMethode" ermöglicht die Vernetzung von Vielfalt und Kulturen auf eine kreative Weise. In insgesamt drei Phasen erarbeiten die Schülerinnen und Schüler ihre ethischen und demokratischen Werte mit künstlerischen Mitteln und lernen dabei auch die Werte der Anderen sowie ihre gemeinsamen Werte kennen. Die im Prozess selbstkreierten "Kulturbeutel", in denen die erarbeiteten Werte aufbewahrt werden, dienen als Bindemittel zwischen den Schülerinnen und Schülern und deren Kulturen. Die Methode ermöglicht das Reflektieren der eigenen kulturellen Identität und Individualität sowie das gegenseitige Öffnen und den Austausch miteinander. Fremdes wird zu Vertrautem und schafft eine Basis für Verständigung und Zusammenhalt. Darauf aufbauend lernen die Kinder, sich mittels selbstgebauter "Kulturen verbindender Wertebäume" als verantwortlicher und selbstwirksamer Teil der demokratischen Gesellschaft kennen. Das Hängen der Beutel an den Baum steht für eine symbolische Integration. Am Baumstamm werden Symbole für demokratische Werte angebracht. Die Wurzeln werden bestückt mit gemeinsam erarbeiteten universellen Werten. Dadurch wird ein Gesamtblick auf das Thema ermöglicht und erkannt, dass alle Kulturen durch demokratische Werte, wie zum Beispiel Menschenwürde und Menschlichkeit, verbunden sind. Die Wertebäume werden im öffentlichen Raum ausgestellt und geben Denkimpulse für Passanten.

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Migra-Peers

Peer-Leader-International e.V. ist ein auf Peer-Education basierendes internationales Netzwerkprojekt zur Realisierung der Sustainable Development Goals. Junge Menschen sollen ermutigt werden, eigene Projekte zu entwickeln und umzusetzen, indem sie Verantwortung unter der Anleitung von Peers in Schule und Beruf übernehmen. Das Projekt hat seinen Ursprung in der Flüchtlingssozialarbeit. Sein Startpunkt war die Veranstaltung eines Camps in den Niederlanden mit 50 jungen Menschen mit und ohne Flucht- und Kriegserfahrungen. Durch die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe der Teilnehmenden und das aktive Einbringen dieser, wird dem Projekt ermöglicht, mit einer gewissen Außensicht auf Prozesse in Deutschland und Europa zu blicken.

Nach der Gründung einer Lokalgruppe wurde klar, dass die Teilnehmenden ein besonderes Interesse daran haben, die politischen Vorgänge in Deutschland und die auftretenden Umweltprobleme besser zu verstehen. Hinzu kommt das Bedürfnis, die Bildung und Integration in Schulen zu fördern. In Gruppen werden verschiedene Exkursionen, zum Beispiel zum Klimahaus in Bremerhaven oder zum Bundestag in Berlin, unternommen. Darüber hinaus werden Veranstaltungen und Tagungen besucht, die einen großen Bezug zu aktuellen Themen aus nationaler und globaler Politik, Gesellschaft sowie Umwelt haben. Die Teilnehmenden erfahren das Gefühl von Selbstwirksamkeit, ihnen werden Grundwerte vermittelt und ihre Erfahrungen und Sichtweisen finden Gehör, wodurch das Gegenüber zu einem Perspektivwechsel angeregt wird.

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Demokratie zum Anfassen

Das Mehrgenerationenhaus Burgdorf besteht seit 2012 und hat seinen Schwerpunkt in der Integrationsarbeit. Der Verein hat durch seine sonstige Arbeit den Bedarf von Wissen über demokratische Strukturen und Abläufe zum Zugang zur politischen Partizipation bei den Jugendlichen erkannt und einen Vertiefungskurs geschaffen. Erster Baustein ist ein strukturierter 14-tägiger Kurs über die Grundlagen der Demokratie, den deutschen Staatsaufbau, seine Institutionen, kulturprägende Geschichtskenntnisse und Vermittlung fachspezifischer Deutschkenntnisse. Er leistet zudem einen Beitrag zur Medienkompetenz. Den Teilnehmenden wird so der Aufbau von Wissen ermöglicht und sie bekommen Zugang zu Teilhabemöglichkeiten sowie politischen Vorbildern.

Darüber hinaus findet inzwischen zweiwöchentlich eine Diskussionsrunde über aktuelle politische Themen im Forum statt. Der zweite Kursbaustein besteht aus dem praktischen Erleben. Dazu gehören unter anderem Besuche in Gremien der Stadt, Planung von Besuchen des Niedersächsischen Landtages und des Bundestages. Geplant ist auch eine Simulation der EU-Wahl. Durch die Besuche in den Ratsgremien werden die Teilnehmenden auch für die Politikerinnen und Politiker vor Ort sichtbar.

Die Struktur des Mehrgenerationenhauses und die Presseberichte über Biografien junger Erwachsener mit Fluchtgeschichte begünstigen, dass die Teilnehmenden direkte Vorbilder aufgezeigt bekommen. Einige der Teilnehmenden engagieren sich bereits ebenfalls ehrenamtlich im Nachhilfeteam. Insgesamt soll das Projekt zur weiteren gesellschaftlichen und politischen Teilhabe ermutigen und einen geschützten Raum bieten, um die demokratischen Strukturen zu lernen und sich über politische Themen auszutauschen.

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Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an": Mentoring Programm "Balu und Du"

Das Mentoringprogramm wird im Rahmen des individuellen Profilstudiums an der HAWK angeboten. Ziel des Projektes ist der Aufbau einer vertrauens- und respektvollen Tandem-Beziehung über ein Jahr hinweg (zwei Studiensemester) zwischen Studierenden (Balu) und Grundschulkindern (Mogli) mit besonderem Förderbedarf. In den wöchentlichen Treffen geht es um die Verbindung von im Alltag getrennten, einander unbekannten Sozial- und Lebensräumen. Die beiderseitige Integration und Multiplikation in die jeweiligen Sozialräume spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie das Kennenlernen der Kultur des Gegenübers, der Freude an der deutschen Sprache, der Entwicklung und Formulierung von eigenen Wünschen und dadurch Stärkung des Selbstwertgefühls.

Der Balu ermutigt seinen Mogli, sich aktiv einzubringen und ist gleichzeitig Ansprechpartner. Zudem gibt es Gemeinschaftsaktionen wie z.B. ein Laternenfest, Besuche in den Internationalen Gärten e.V. oder einen Aktionstag Bewegung. Zudem finden zweiwöchentliche Begleitseminare mit pädagogisch relevanten Themen und eine zehnstündige Präventionsschulung gemeinsam mit dem Kinderschutzbund statt. Das Programm öffnet den Blick für persönliche Bedürfnisse und Interessen anderer und stärkt den Zusammenhalt, in dem es Verbindendes betont.

Seit September 2022 gibt es zudem eine Fokussierung auf die Themen Umweltbildung und Nachhaltigkeit. Am Ende des Jahres helfen die Balus den Moglis, sich auch weiterhin in integrationsfördernden Einrichtungen oder ähnlichen zu engagieren. Das aktive Leben von Demokratie wird hier in Bezug auf den Prozess des immer wieder aufeinander Zugehens, des Verstehens und des Einstehens für gesellschaftliche Teilhabe gesehen.

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Sonderpreis des LandesSportBundes Niedersachsen e.V.: GEMEINSAM STARK - wir leben Integration und Vielfalt

Der Verein ist ein anerkannter Stützpunktverein "Integration durch Sport" des LandesSportBundes Niedersachsen e.V. und hat neben dem normalen Sportbetrieb die Förderung von Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als Zielsetzung. Aktuell werden 10 Jugendliche mit Migrations- und Fluchtgeschichte zu lizensierten C-Trainerinnen und C-Trainern ausgebildet. Dadurch soll nicht nur die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden gefördert werden, sondern sie erfahren gleichzeitig die Zuweisung einer aktiven Rolle in der Integrationsarbeit des Vereins.

Die Teilnehmenden werden so zu Vorbildern und Multiplikatoren für andere Jugendliche. Alle Mitglieder setzen sich aktiv für den Zusammenhalt im Verein ein und unterstützen die Projekte. Die ausgebildeten Jugendlichen leiten in eigener Verantwortung bereits kleine Trainingsgruppen, helfen als C-Trainerinnen und C-Trainer und unterstützen als Dolmetscher. Außerdem findet ein mehrsprachiges Training statt.

Darüber hinaus wird die Ausbildung von zahlreichen Unterstützungsangeboten und Projekten aktiv begleitet, wie zum Beispiel einer Hausaufgabenhilfe (Schülerinnen und Schüler helfen Schülerinnen und Schülern) und einem Fahrservice zu den Trainerausbildungsstellen, der vom Verein organisiert wird. Darüber hinaus gibt es Angebote im Bereich der Sprachförderung, wie zum Beispiel ein Sprach-Café, oder Unterstützungs- und Beratungsleistungen bei Schullaufbahnempfehlungen oder behördlichen Anliegen. Jährlich werden ein bis zwei Wochenendfreizeiten veranstalten, in deren Rahmen zum Beispiel Anti-Mobbing- oder Selbstverteidigungskurse stattfinden.

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START - Selbstbestimmte Teilhabe auf dem Arbeits­markt für Frauen mit Flucht- und Migrations­erfahrungen

Mit dem Projekt "START - Selbstbestimmte Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt" richtet sich FöTEV Niedersachsen e.V. (Föderation türkischer Elternvereine) an Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrungen, die den Wunsch haben einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen oder ihre derzeitige berufliche Situation verbessern möchten. Auch Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung, die sich Unter­stützung wünschen oder Fragen bezüglich ihrer beruflichen Ausbildung oder Tätigkeit haben, können teilnehmen. Die Frauen werden kostenlos und über sechs Monate hinweg bei ihrem Einstieg in den Arbeitsmarkt begleitet. Dabei sollen vor allem die deutschen Sprachkenntnisse ausgebaut werden. Außerdem geht es darum, sich mit anderen Frauen über Themen, wie den Alltag in Deutschland oder "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" aus­zu­tauschen, sowie den deutschen Arbeitsmarkt besser kennenzulernen. Mehr Informationen dazu auf www.foetev.de.

Erziehungslotsinnen und Erziehungslotsen in Niedersachsen

Seit Juli 2008 begleiten ehrenamtliche Erziehungslotsinnen und -lotsen Familien in schwierigen Lebenssituationen und helfen bei der Vermittlung professioneller Unterstützung. Vorbereitet und qualifiziert für ihre Tätigkeit werden die Ehrenamtlichen durch die niedersächsischen Familien­bil­dungs­stätten. Der Einsatz von Erziehungslotsinnen und Erziehungslotsen kann im Rahmen der Richtlinie Familienförderung gefördert werden. Mehr...

Integrationslotsinnen und Integrationslotsen in Niedersachsen

Integrationslotsinnen und Integrationslotsen helfen Migrantinnen und Migranten, die vor Kurzem zugewandert sind oder schon lange Zeit in Niedersachsen leben, bei der Orientierung im Alltag. Sie bieten Begleitung auf Behördenwegen, informieren Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Ausbildung oder führen Eltern an das hiesige Schulsystem heran. Viele der ehrenamtlichen Lotsinnen und Lotsen in Niedersachsen haben selbst einen Migrations­hintergrund. Sie ergänzen das professionelle Angebot sozialer Fachkräfte. Bereits seit 2007 fördert das Land Qualifi­zierungs­maßnahmen für die Helferinnen und Helfer. Weitere Informationen zu diesem Projekt und zu den Fördermöglichkeiten auf der Website des Niedersächsischen Sozialministeriums.

Elterntalk - niedrigschwellige Elternarbeit

Elterntalk ist ein niedrigschwelliges Projekt der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, das an vielen Standorten in Niedersachsen angeboten wird. Die Gesprächs­runden bieten Müttern und Vätern einen Erfahrungs­austausch und finden überwiegend im privaten Rahmen statt. Die Talks werden von geschulten Müttern und Vätern moderiert. Das Besondere ist: Die Talks können auch in der jeweiligen Mutter­sprache durchgeführt werden. Das Ziel von Elterntalk ist, Mütter und Väter mit unter­schied­lichen kulturellen Hinter­gründen in ihrer Medien­kompetenz und Erziehungs­verant­wortung zu stärken. Elterntalk richtet sich an Eltern von Kindern bis zu vierzehn Jahren. Die wert­schätzende Haltung gegenüber Eltern und ihrem Erziehungs­alltag ist ein wichtiger Aspekt für den Erfolg des Projekts, das vom Nieder­sächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert wird. Mehr zu dem Projekt auf elterntalk-niedersachsen.de.

MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen

Das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen führt niedersachsenweit Infoveranstaltungen zu Bildungs- und Erziehungsthemen in verschiedenen Sprachen durch und informiert Eltern mit Migrationshintergrund zu Bildungsfragen. Die Infoveranstaltungen werden auch in digitaler Form angeboten. Das Angebot ist kostenlos. Auf Anfragen werden auch Gruppenangebote organisiert. www.men-nds.de

Stadtteilmütter-Schulung Wolfsburg

Die Stadtteilmütter-Schulung in Wolfsburg richtet sich schon seit 2009 an junge Migrantinnen mit Kindern. Der Bedarf war und ist ungebrochen und so geht das Projekt 2022 ins 13. Jahr! Die 10-monatige Schulung mit zwei mal je zwei Wochenstunden, in denen auch für die Betreuung der Kinder gesorgt ist, vermittelt Wissen zur kindlichen Entwicklung, unterstützt den Spracherwerb, stellt beratende Einrichtungen des öffentlichen Lebens vor, gibt Orientierungshilfen zur Gestaltung des eigenen Familienlebens und zeigt Wege ins Berufsleben, z.B. durch die Weiterbetreuung der Teilnehmerinnen in Kooperation mit den Regionalen Verbund für Ausbildung und der Agentur für Arbeit. Die bisher über 200 ausgebildeten Stadtteilmütter aus 37 Herkunftsländern leisten mit ihren 16 gesprochenen Herkunftssprachen einen unschätzbaren Beitrag für die Stadtgesellschaft und zeigen eindrucksvoll wie wichtig und nützlich gelungene Integration für die Verstetigung des Integrationsprozesses Zuwandernder ist. Mehr dazu unter www.wolfsburg.de/stadtteilmuetter.

Stadtteilmütter und Stadtteilväter in Hannover

Seit 2009 arbeiten Stadtteilmütter und -Väter in Familienzentren der Stadt Hannover. Die Migran­tinnen und Migranten, deren Kinder selbst eine Kita besuchen oder besucht haben, werden durch die Volkshochschule qualifiziert. Sie bieten Eltern mit Migrationshintergrund Hilfen beim Ausfüllen von Formularen,  Dolmetscherdienste und Hilfen beim Aufsuchen von Job Center, Beratungs­stellen, Schul­eingangs­unter­suchungen, Schul­eltern­abenden oder Gesundheits­vorsorge. Die Stadtteilmütter kooperieren auch mit Integrations­lotsinnen und -lotsen sowie Integrations­beiräten. Durch ihre kombinierten Rollen als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter im Familien­zentrum, Bewohnerin oder Bewohner des Stadtteils und Mutter oder Vater in der Kita erreichen sie Familien, die sonst nicht oder nur schwer zu erreichen sind. Die Stadtteil­mütter und -Väter ergänzen, entlasten und verstärken damit die Arbeit der Familienzentren. www.hannover.de

Elmigra im Landkreis Nienburg

Im Jahr 2007 startete der Landkreis Nienburg das Projekt "Elmigra - Eltern mit Migrations­hinter­grund". Es richtet sich an Eltern mit einem Migrations­hinter­grund und geringen oder keinen Deutsch­kenntnissen. Ziel ist es durch muttersprachliche Veran­staltungen Eltern Informationen rund um die Themen Erziehung, Bildung und Alltag mit Kindern verständlicher zu machen. Das Wissen wird auch durch praktische Übungen und Anschauungsmaterial vermittelt und vertieft. Geschulte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit Migrations­hinter­grund informieren und begleiten Migrantinnen und Migranten zu verschiedenen Alltags­themen. Initiiert wurde das Projekt vom Familien­servicebüro des Landkreies Nienburg. Informationen zu Elmigra gibt es auf der Website des Landkreises Nienburg.

DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020

Die Struktur der in Deutschland lebenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist im Laufe der vergangenen Jahre vielfältiger geworden, insbesondere durch die Fluchtmigration sowie durch in Deutschland geborene Kinder von nichtdeutschen Eltern vielfältiger. Der DJI Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020 zeigt die Lebenswelten der jungen Menschen in Familie, Freizeit und Freundeskreisen auf.

Der Bericht bezieht sich explizit auch auf institutionalisierte Lebenslagen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund, die besonders durch das Bildungssystem geprägt werden. Für asylsuchende Jugendliche und junge Erwachsene sind zudem die durch die Kinder- und Jugendhilfe angebotenen Handlungsfelder der Inobhutnahmen und Hilfen zur Erziehung für ein erstes Ankommen in Deutschland von hoher Relevanz. Diese Bereiche werden im Bericht aufgegriffen und mit Statistiken und Survey-Daten analysiert. Im Fokus des Berichts stehen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis unter 25 Jahren.

Weitere Informationen und Download des Berichts von der Website des DJI

Starke Mütter - starke Geschichten

Mehr als eine Million Mütter mit Migrationsgeschichte sind nicht erwerbs­tätig, obwohl mehr als jede Dritte lieber jetzt als später in den Beruf ein­steigen möchte. Eine Broschüre des Bundes­familien­ministeriums stellt sechs Frauen vor, die es geschafft haben: Sie stehen für über 17.000 Teil­nehmer­innen des ESF-Bundes­programms "Stark im Beruf", das seit 2015 Mütter mit Migrations­hinter­grund an bundesweit 90 Standorten auf ihrem Weg in die Erwerbs­tätigkeit begleitet hat. starkimberuf.de

Download der Broschüre von der Website des BMFSFJ.

Familien mit Migrationshintergrund in Deutschland

In jeder dritten Familie in Deutschland hat mindestens ein Elternteil einen ausländischen Pass oder wurde eingebürgert. Die Publikation "Gelebte Vielfalt: Familien mit Migrationshintergrund in Deutschland" des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) nimmt diese Familien in den Blick. Sie bündelt zentrale Daten der Lebenslage von Familien mit Migrationshintergrund, zum Migrationsgeschehen, zur Bildungsteilhabe, zur wirtschaftlichen Situation und beruflichen Integration der Familien sowie zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aktuelle statistische Daten werden ausgewertet und von Expertinnen und Experten eingeordnet.

Download der Broschüre von der Website des BMFSFJ

Mit Bildungspatenschaften Integration fördern

Bildungspatenschaften können Kindern mit Zuwanderungshintergrund helfen, später in der Schule die gleichen Voraussetzungen zu haben wie Kinder deutscher Herkunft. Die "Aktion zusammen wachsen" vernetzt  ehrenamtliche Patenschaftsprojekte und unterstützt die Gründung neuer Bildungspatenschaften für Kinder im Vor- und Grundschulalter. Die Website zur Aktion informiert Eltern, Kitas, Schulen und Ausbildende und stellt Beispiele verschiedener Bildungspatenschaften vor. www.aktion-zusammen-wachsen.de

DKHW-Länderfonds Niedersachsen: Kinder stärken

Mit dem Fonds "Kinder stärken" unterstützt das Land Nieder­sachsen Kinder- und Jugend­projekte, die die alters­gemäße Beteiligung und Mit­wirkung von Mädchen und Jungen fördern. Außerdem werden Projekte zur Beteiligung und Teilhabe von Armut betroffener Kinder und Jugend­licher und zur Integration von Kindern und Jugend­lichen mit Migrations­hinter­grund mit bis zu 5.000 Euro unter­stützt. Initiativen, Vereine, Verbände und Kommunen können jederzeit Anträge stellen. Alle Infor­mationen zum Länder­fonds Niedersachsen auf www.dkhw.de/foerderfonds.