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Vermisste Kinder

Mehr als 100.000 Kinder und Jugendliche gelten in Deutschland pro Jahr als vermisst. Gründe für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen gibt es viele. Bei den meisten Vermisstenfällen handelt es sich um Ausreißerinnen und Ausreißer. Zwischen 200 bis 300 Kinder werden bei der Polizei täglich als vermisst gemeldet. Die meisten tauchen kurze Zeit später wohlbehalten wieder auf. Einige werden aber auch Opfer einer Kindesentführung (durch fremde Personen) oder eines Kindesentzugs (durch einen Elternteil) im Zusammenhang mit familiären Konflikten, oft ins Ausland. Einige werden Opfer einer anderen Straftat oder eines Unfalls. Und einige Vermisstenfälle bleiben über Jahre hinweg ungeklärt.

Schnelle und perfekt organisierte Hilfe bei der Suche finden Eltern bei der Initiative Vermisste Kinder und deren Netzwerk-Partnern. Unterstützt wird die Organisation dabei von ehrenamtlichen Helferinnen, Partnerunternehmen und Kooperationspartnern in Deutschland, aber auch international. So können innerhalb einer halben Stunde bundesweit auf mehr als 10.000 Infoscreens Suchanzeigen in Bahnhöfen, U- und S-Bahnstationen, Flughäfen und öffentlichen Plätzen veröffentlicht werden.

Eine wichtige Rolle bei der Suche spielt die Facebook-Suchplattform "Deutschland findet euch". Weit über 200.000 Fans, Unterstützerinnen und Unterstützer hat die Seite der Initiative inzwischen. Die Facebook-Seite hilft dabei, die Suche sehr individuell zu gestalten: So wird beispielsweise für jedes vermisste Kind ein eigenes Profil angelegt. Dazu gibt es eine funktional überschaubare kostenlose App "Vermisst" für das Betriebssystem iOS. Für alle übrigen Betriebssysteme mobiler Kommunikationsgeräte steht eine sogenannte Web-App zur Verfügung.

Außerdem lässt sich mit einem Add-on einfach eine Browsererweiterung auf den Rechner installieren. Sie blendet im Notfall Werbebanner im Internet aus und ersetzt diese durch Such-plakate vermisster Kinder. Wer einen Hinweis hat, kann sich direkt an die Polizei wenden oder die Notrufnummer 116 000 wählen. Die Anzeige ist verlinkt mit der dazugehörigen Suchmeldung auf der Facebook-Seite von "Deutschland findet euch" und bietet zusätzlich diverse Share-Funktionen.

Hotline für Vermisste Kinder: T 116 000 - 24 Stunden, gebührenfrei

Die Hotline ist rund um die Uhr und aus allen deutschen Telefonnetzen (einschließlich Mobilfunk und Telefonzellen) kostenlos zu erreichen. Die geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen Vermisstenmeldungen und Hinweise zum Verbleib von vermissten Kindern entgegen. Sie ist außerdem in 23 Ländern der EU erreichbar - immer unter der Rufnummer 116 000.

Achtung: Die Hotline für vermisste Kinder ersetzt nicht den polizeilichen Notruf unter der 110 oder den Euronotruf unter der 112. Bitte zögern Sie im Notfall nicht, sich direkt und umgehend mit der Polizei über den Notruf unter der 110 in Verbindung zu setzen!

Jedes Jahr werden mehrere hundert Kinder wegen familiärer Konflikte aus und nach Deutschland entzogen - in der Regel durch den anderen Elternteil. Für betroffene Eltern gibt es eine zentrale Anlaufstelle. Sie berät und unterstützt, stellt Kontakte zu anderen Ansprechpartnern her und versucht, Konflikte zwischen Eltern einvernehmlich zu lösen - übrigens auch schon im Vorfeld, damit es gar nicht erst zu einem Kindesentzug kommt. Die Beratung ist kindes­wohl­orientiert, neutral und kostenfrei, telefonisch und im Internet. Auf der Website finden Eltern erste Handlungs­schritte für den Notfall einer (möglichen) Kindes­entführung. Außerdem stehen Informationen zum Umgangs- und Sorgerecht, zu Fragen bei Kindes­entführung, zu Kooperations­­partnern sowie Gesetzes­texte bereit. Für Kinder gibt es ebenfalls einen eigenen Rat-und-Hilfe-Bereich.

Zentrale Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte
Internationaler Sozialdienst (ISD) im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
T 030 / 62 98 04 03
info@zank.de
www.zank.de

Kinderschutzfibel

Ein Flyer der Initiative informiert Eltern und Kinder über Sicherheitsregeln. Er kann als Leitfaden dienen, um so mit Kindern über Gefahren und Ängste zu sprechen und ihnen ihre Rechte und Stärken zu vermitteln. Die "Kinderschutzfibel" steht als Download auf der Website der Initiative Vermisste Kinder zur Verfügung.