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Kindersicherheit im Straßenverkehr

Zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Kita oder zur Schule zu gehen hat viele Vorteile: Kinder lernen ihre Umgebung besser kennen, werden selbständig, haben die Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen und schon wach und fit anzukommen, können sicheres und bewusstes Verkehrs­verhalten trainieren und die Umwelt wird dabei auch geschont.

Allerdings sind gerade Kinder im Vorschul- oder Grundschulalter besonders gefährdet im Straßenverkehr: Sie können die Geschwindigkeit und Entfernung fahrender Autos und Fahrräder noch nicht einschätzen. Sie haben zwischen parkenden Autos keine freie Sicht auf die Straße. Und sie lassen sich in ihrer Aufmerksamkeit und Konzentration auf das Verkehrs­geschehen leicht ablenken.

Damit ein Kind sicher im Straßenverkehr unterwegs ist, muss es erst lernen, Gefahren richtig einzuschätzen, was die unterschiedlichen Verkehrszeichen bedeuten und wie es sich richtig zu verhalten hat.

An der Ampel
Auch wer an der Ampel selber "grün" hat, muss immer aufpassen, ob Autos abbiegen oder noch bei "rot" durchfahren.

Ausfahrten und Hindernisse
Kinder sollen an Ein- und Ausfahrten, wo Autos über den Gehweg fahren, immer erst stoppen und schauen, ob der Weg frei ist.

Zwischen parkenden Fahrzeugen
Diese Situation ist besonders gefährlich! Immer erst an der Bordsteinkante anhalten und vergewissern, ob kein Auto gerade anfährt. Dann langsam vorgehen, bis die Fahrbahn nach links gut eingesehen werden kann. An dieser "Sichtlinie" heißt es noch mal "Stopp". Anschließend mehrmals in beide Richtungen schauen und zügig hinübergehen, wenn die Straße frei ist.

Am Zebrastreifen
Am Zebrastreifen kommt es auf den Blickkontakt mit den Autofahrern und -fahrerinnen an. Viele von ihnen halten nicht. Kinder müssen deshalb sicher sein, dass sie bemerkt worden sind.

Schlechte Sicht
Wer helle Kleidung mit Reflexstreifen trägt, wird auch im Dunkeln oder bei schlechtem Wetter noch gesehen.

Sicher bewegen
Bewegungssicherheit hängt stark von der Übung ab. Kinder sollen sich regelmäßig und oft bewegen können - bei Spiel, Sport oder Übung. Bewegungssichere Kinder haben weniger Unfälle.

Rollen und Räder
Das Spielen mit Rollern und Rollgeräten ist eine gute Grundlage für das Radfahren. Wichtig ist der passende Schutz: Helme und auf Inlinern auch Knie-Ellenbogen- und Handgelenk-Schützer.

Die Regeln entstammen dem Poster "Wir können das!", das typische Gefahrensituationen bei der Verkehrsteilnahme und in der Freizeit in einem großen Wimmelbild vorstellt. Weitere Tipps für Eltern finden Sie auf der Website der Deutschen Verkehrswacht.

Ermitteln Sie den sichersten Weg zur Schule. Nehmen Sie dabei einen kleinen Umweg in Kauf, wenn der kürzeste Weg nicht sicher genug ist.

Gehen Sie den Schulweg mehrfach gemeinsam mit Ihrem Kind und üben Sie dabei das richtige Verhalten, also

  • grundsätzlich Fußgängerwege und gesicherte Fußgängerüberwege zu benutzen und sich an die vereinbarten Wege zu halten
  • auf dem Gehweg innen zu gehen, nicht am Straßenrand
  • die Straße nur an gesicherten Stellen - an Ampeln oder Zebrastreifen - zu überqueren.
  • vor dem Überqueren der Straße immer an der Bordsteinkante oder Sichtlinie zu halten und nach links und rechts zu schauen, ob Verkehr naht
  • An der Ampel auf abbiegenden Verkehr zu achten. Besonders bei LKWs Blickkontakt zum Fahrer aufzunehmen,
  • am Fußgängerüberweg oder Zebrastreifen Fahrzeuglücken abzuwarten. Blickkontakt zum Fahrer aufzunehmen, erst auf die Straße zu gehen, wenn die Fahrzeuge stehen

Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären, was es sieht und was es deshalb tun möchte.

Begleiten Sie Ihr Kind am Anfang auf dem Schulweg und beobachten sie es später, wenn es eigenständig zur Schule geht, gelegentlich: Benutzt es den empfohlenen Weg? Ist es aufmerksam?

Schulbus auf Füßen
Ein "Schulbus auf Füßen" oder auch "walking bus" besteht aus einer Gruppe von Grundschulkindern, die in Begleitung einer erwachsenen Person gemeinsam den Schulweg zurücklegen. Wie ein richtiger Schulbus hat der Schulbus auf Füßen Haltestellen und einen Streckenplan. Eltern und Grundschullehrkräfte organisieren das Projekt.

Informationen, wie sich ein solches Projekt einrichten lässt, und hilfreiche Materialien dazu finden Sie auf der Website des Kreisverbandes Region Hannover im Verkehrsclub Deutschland (VCD) unter www.vcd.org. Die Informationen und Materialien zum "Schulbus auf Füßen" gibt es auch in türkischer, russischer und polnischer Sprache.

Aktionswoche "Zu Fuß zur Schule"
Der 22. September ist der jährliche "Zu-Fuß-zur-Schule"-Tag, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) und das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. richten dazu gemeinsam eine Aktionswoche aus. In dieser Zeit sollen Kinder ihren Schulweg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller zurücklegen statt sich von den Eltern fahren zu lassen. Auch Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sollen mitmachen und an diesem Tag das Auto stehen lassen.

Informationen zur Aktionswoche und viele tolle Ideen für Mitmachaktionen gibt es unter www.zu-fuss-zur-schule.de.