Kinderunfälle bleiben auf konstant hohem Niveau – mehr als jede dritte Familie ist betroffen. Trotz Aufklärung und Sicherheitsmaßnahmen bleibt das Unfallrisiko für Kinder erschreckend hoch: In mehr als jeder dritten Familie (35 Prozent) musste im vergangenen Jahr mindestens ein Kind nach einem Unfall ärztlich behandelt werden. Das zeigt eine repräsentative Befragung von 1.005 Eltern der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V., die im Vergleich zu den Vorjahren ein anhaltend hohes Unfallniveau belegt.
Die häufigste Ursache: Stürze – sie machen mit 61 Prozent den Großteil der Unfälle aus. Schnitt- und Quetschverletzungen folgen mit 36 Prozent. Besonders alarmierend: Bei 81 Prozent der Unfälle war ein Gegenstand beteiligt, am häufigsten Kinderfahrzeuge wie Fahrräder, Roller oder Laufräder.
Aufklärung im Fokus beim Kindersicherheitstag 2025: Eltern möchten besser informiert werden
Anlässlich des Kindersicherheitstags am 10. Juni veröffentlicht die BAG die Ergebnisse ihrer repräsentativen Befragung von 1.005 Eltern in Deutschland, in deren Mittelpunkt die Themen Produktsicherheit und der sichere Einsatz von Produkten stehen. Die Erhebung wurde mit Unterstützung von Amazon realisiert.
Die Ergebnisse zeigen: Eltern legen beim Kauf von Kinderartikeln großen Wert auf Sicherheit. Für 67 Prozent steht die Produktsicherheit an erster Stelle, gefolgt von der Schadstofffreiheit (59 Prozent). Auch die förderliche Wirkung auf die kindliche Entwicklung (58 Prozent) sowie Prüf- und Sicherheitssiegel (47 Prozent) spielen eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung.
Trotz dieser klaren Prioritäten offenbart die Befragung ein deutliches Informationsdefizit: 40 Prozent der Eltern geben an, sich beim Thema Produktsicherheit nur teilweise, wenig oder gar nicht gut informiert zu fühlen.
Sicherheitsinformationen im entscheidenden Moment
Laut BAG-Umfrage informieren sich mehr als die Hälfte der Eltern (54 Prozent) online zur Produktsicherheit und zum sicheren Umgang mit Produkten – ein klarer Hinweis darauf, wo Aufklärung heute ansetzen muss. Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. begegnet diesem Bedarf mit praxisnahen, digitalen Angeboten: Auf der eigenen Website und in der speziell entwickelten App "Kindersicher! – Kinderunfälle vermeiden" erhalten Eltern kompakte, verlässliche Informationen rund um sichere Kinderprodukte: www.kindersicherheit.de/app
Besonders wirksam ist die gezielte Platzierung sicherheitsrelevanter Hinweise direkt auf Webseiten und per E-Mail beim Kauf – aktuell umgesetzt in Kooperation mit Amazon.de. Unter dem Link www.amazon.de/produktsicherheitundnutzung finden Eltern wertvolle allgemeine Tipps zur Auswahl von Produkten für Kinder, die auch über den kindersicheren Einsatz dieser Produkte im Haushalt aufklären. Die Informationen erreichen Familien damit genau dann, wenn sie besonders relevant sind – und können so unmittelbar zu mehr Sicherheit im Alltag beitragen.
Über die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (Bonn) informiert über die Verhütung von Kinderunfällen, gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus und veranstaltet Fortbildungen. Unterstützt durch u. a. verschiedene Bundesministerien setzt sich die BAG dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voranzubringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister.