Ende November wurde der achte Deutsche Kita-Preis für herausragende Leistungen in der frühen Bildung verliehen. Seit 2018 verleihen das Bundesbildungsministerium und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung die Auszeichnung gemeinsam mit weiteren Partnern. "Kita des Jahres 2025" wurde die Inklusive Kita Unkel aus Rheinland-Pfalz. Den ersten Platz in der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" belegten die Präventionsketten im Landkreis Peine aus Niedersachsen.
Kita des Jahres: Ein inklusiver Ort für alle Kinder
Die Inklusive Kita Unkel aus Rheinland-Pfalz erhielt ein Preisgeld von 25.000 Euro. Überzeugt hat die Jury, dass die Kita auf außergewöhnliche Weise ein inklusiver Ort für alle Kinder – mit und ohne Beeinträchtigung – ist und jedes einzelne Kind mit großer Wertschätzung, Professionalität und Herz bestmöglich begleitet wird. Für alle wird ein Weg gefunden, der Teilhabe möglich macht, auch bei Kindern mit höchstindividuellem Unterstützungsbedarf. Therapiehund Karl erkennt erste Anzeichen epileptischer Anfälle und das Team bildet sich fortwährend weiter für den Notfall. Ein Tag in der Natur mit der Waldgruppe ist dadurch auch für Kinder mit schweren chronischen Erkrankungen, wie Diabetes oder Epilepsie, möglich.
Zum Kita-Team gehört auch therapeutisches Fachpersonal, denn die Kita arbeitet eng mit dem Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrum Neuwied zusammen. So werden Förderbedarfe früh erkannt und Therapien direkt in der Kita umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist außerdem die Kooperation mit der Grundschule. Bei regelmäßigen Besuchen lernen die Kinder Räume, Klassen und Lehrkräfte der Schule kennen, nehmen an Projekten teil und erleben Schulveranstaltungen. So gelingt der Übergang von der Kita in die Grundschule reibungslos.
Was die Kita-Kinder mit dem Preisgeld machen möchten, wissen sie schon ganz genau: "Wenn wir gewinnen, dann können wir uns ein Elefantengehege und Pferde kaufen". Auf die Kinder wartet auch noch eine besondere Überraschung: Im nächsten Jahr kommt der KiKA zu Besuch und feiert mit ihnen einen KiKANiNCHEN-Tag.
Bündnis des Jahres: Orientierung und Sicherheit für gelingende Übergänge
Auch die Präventionsketten im Landkreis Peine aus Niedersachsen erhielten ein Preisgeld von 25.000 Euro. Überzeugt hat die Jury, dass sich das Bündnis intensiv mit der Frage beschäftigt "Was brauchen junge Kinder und ihre Familien, um Übergänge gut zu meistern – von der Eingewöhnung in die Krippe und den Ü3-Bereich der Kita über die Schule und darüber hinaus?" Die Antwort lautet: Orientierung und Sicherheit. Die erhalten die Kita-Kinder in Peine schon vor dem Schuleintritt beispielsweise durch das von Schulkindern gestaltete Willkommensbuch. In den ersten zwei Schulwochen begleiten die Kita-Fachkräfte die Kinder dabei, die neue Umgebung zu entdecken. Die Verantwortlichen verschiedener Institutionen arbeiten dabei sehr eng zusammen. Und die Bündnisbeteiligten haben auch die Kinder im Blick, die in herausfordernden Situationen aufwachsen. So entwickelte der Runde Tisch "Kinderarmut" in kürzester Zeit eine Übersicht über die Angebote für Familien in finanzieller Not. Das Bündnis hat ein klares Ziel vor Augen, eine verlässliche Struktur und ein starkes Team, das voneinander lernt.
Bündnisleitung Elisa Behrens hat auch schon konkrete Vorstellungen für den Einsatz des Preisgeldes: "Sollten wir das Glück haben und für den Deutschen Kita-Preis ausgezeichnet werden, dann sollen die Kinder und ihre Eltern sowie die Einrichtungen aus dem Bündnis davon profitieren. Denkbar wären Projekte zur Stärkung der emotionalen und sozialen Kompetenz von Kindern, Angebote zur Stärkung der Elternkompetenz oder Unterstützungsangebote im Bereich der Sprachentwicklung. Das werden wir im Bündnis gemeinsam entscheiden."
