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Begriffe, empirische Befunde und gesellschaftliche Kontexte von Gewalt in der Geburtshilfe | 26.11.2025 online

In der Veranstaltung der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozial­me­di­zin Niedersachsen Bremen e.V. wird gezeigt, wie Gewalt in der Geburtshilfe in sozialen Bewegungen, internationalen Organisationen und in der Fachöffentlichkeit in Deutschland verhandelt wird und Eingang in Policy-Doku­mente und Rechtsnormen gefunden hat. Weiter wird ein Blick auf die institutionellen und politischen Rahmen­be­din­gun­gen von Gewalt in der Geburtshilfe geworfen und im Kontext mit der Ökonomisierung des Gesund­heits­systems diskutiert.

Grundlage sind u.a. eigene Forschungsergebnisse, die im Rahmen des vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Forschungsprojekts "Gewalt gegen Frauen während der Geburt in geburtshilflichen Einrichtungen (GFGE). Begriff, Ursachen, Entstehungszusammenhänge" entstanden sind.

Hintergrund
Seit etwa 10 Jahren wird – angestoßen durch die Graswurzelbewegung "Roses Revolution" – mit stetig wachsender Aufmerksamkeit das Phänomen Gewalt in der Geburtshilfe diskutiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Vermeidung und Bekämpfung von Respektlosigkeit und Missbrauch in der Geburtshilfe seit 2014 auf ihre Agenda gesetzt, und auch die UN-Generalversammlung und der Europarat verurteilen Gewalt in der Geburtshilfe als massive, weltweit vorkommende und systemisch eingelagerte Formen von Menschenrechtsverletzungen, als Form von Gewalt gegen Frauen sowie als Ausdruck geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

Zugleich weisen empirische Befunde darauf hin, dass Gewalt gegen Gebärende häufig eingelagert ist in institutionelle Settings und Arbeitsplatzkulturen, die insgesamt von Abwertung, Angst, starren Hierarchien und von dem Erlernen und der Weitergabe von Gewalt auch zwischen Geburtshelfer:innen geprägt sind.

Fortbildungspunkte
Vom Gesundheitsamt der Region Hannover wird die Veranstaltung nach dem Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung vom 8. Januar 2025 für Hebammen mit zwei Unterrichtseinheiten à 45 Minuten den wissenschaftlichen Themen der Geburtshilfe nach § 2 Abs. 4 NHebG zugeordnet. Analog der Bekanntmachung der Fortbildungs­themen nach §7 Absatz 3 der Berufsordnung für Hebammen und Entbindungspfleger im Lande Bremen vom 11. Mai 2012 erfolgt die Anerkennung von zwei Fortbildungspunkten aus dem Bereich Geburtshilfe und Schlüsselqualifikationen; Sozial-kommunikative Kompetenz, Personale Kompetenz und Sonstiges. Gemäß der Fortbildungsordnung (FBO) der Ärztekammer Niedersachsen vom 1. Juli 2014 ist die Veranstaltung mit zwei Fortbildungspunkten anerkannt.

Alle Infos zum Programm und Anmeldung auf www.gesundheit-nds-hb.de