In einer Hybridveranstaltung wurden am 5. Dezember 2022 in Hannover die Preisträgerinnen und Preisträger 2022 des Niedersächsischen Gesundheitspreises geehrt. Dieser Preis, der in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal verliehen wird, hat sich längst als zentrale Auszeichnung im Gesundheitswesen etabliert. Ob für werdende Eltern, Kinder oder Jugendliche oder die gesamte Familie "von klein auf" - die prämierten Projekten und Angebote in diesem Jahr zeichnen sich durch vernetzte, nachhaltige Lösungen zwischen sozialen und gesundheitlichen Akteuren, gleiche Gesundheitschancen, zielgruppenspezifische Angebote und einen niederschwelligen Zugang zur Gesundheitsbildung und -versorgung für alle aus.
Die Niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens, die Schirmherrin des Preises, freut sich über die hohe Beteiligung: "Wir können schon ein wenig stolz darauf sein, dass es in Niedersachsen so viele beispielhafte und innovative Projekte im Bereich der Gesundheitsförderung und der Prävention gibt. Für die Fachjury war es nicht einfach, die besten Initiativen herauszusuchen. Im dritten Jahr der Pandemie vergeben wir zudem einen Sonderpreis für besondere Leistungen bei der Bekämpfung von COVID-19."
Die folgenden drei Gewinner-Projekte hat die Jury ausgewählt:
Preisträgerinnen / Preisträger in der Kategorie: Zurück zum gesunden Alltag: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stärken
Das Projekt "Fit fürs Leben - Guter Schulstart durch frühe Prävention in Stadt und Landkreis Göttingen" wurde mit seinem herausragenden Einsatz für gesundheitliche Chancengleichheit im Raum Göttingen prämiert. Kindertagesstätten in sozial benachteiligten Stadtteilen werden gezielt mit gesundheitsförderlichen Angeboten unterstützt, um den betreuten Kindern einen guten und gesunden Schulstart zu ermöglichen. Die niedrigschwelligen Angebote zu den Themen Bewegung, Ernährung, psychische Gesundheit und Umgang mit digitalen Medien werden unter Beteiligung der Eltern und pädagogischen Fachkräfte direkt vor Ort umgesetzt. Das Projekt wird von der Stadt Göttingen, Fachbereich Gesundheitsamt für die Stadt, und dem Landkreis Göttingen, Fachdienst Kinder- und Jugendgesundheit, organisiert und mit zahlreichen regionalen Kooperationspartnerinnen und -partnern realisiert.
Preisträgerinnen / Preisträger in der Kategorie: eHealth: Digitale Technologien für mehr Gesundheit
In der Kategorie eHealth überzeugte das Projekt "HEDI – Schwangerenversorgung digital unterstützt und koordiniert". HEDI ist eine digitale Plattform für die Schwangerenversorgung, um Schwangere und junge Eltern mit Hebammen, Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Pädiaterinnen und Pädiatern und sozialen Anlaufstellen im ländlichen Südniedersachsen zu vernetzen. Auf der Plattform werden gebündelt Informationen in mehreren Sprachen rund um Schwangerschaft und Geburt sowie regionale Kontaktdaten bereitgestellt. Außerdem steht ein integrierter Messenger als niedrigschwellige Kommunikationsmöglichkeit zwischen Schwangeren und Fachkräften zur Verfügung. Durch ein zusätzliches Organisations-Modul erleichtert die App HEDI Hebammen den Überblick über Betreuungsanfragen und bietet eine Arbeitsentlastung. Das Projekt wird von der Gesundheitsregion Göttingen / Südniedersachsen mit der aidminutes GmbH und dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen umgesetzt.
Sonderpreis der Jury
Für ihre herausragende Arbeit in der Covid-19-Pandemie würdigte die Jury die Angebote des "Geschwisterkinder Netzwerks", welches vom Netzwerk für die Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher e.V. initiiert wird. Im Fokus des Projekts stehen die Geschwister von schwer erkrankten Kindern, die gerade in Pandemiezeiten starken Einschränkungen ausgesetzt waren, um ihre Familienangehörigen vor Ansteckung zu schützen. Für diese (meist vergessenen) Kinder und Jugendlichen wurden trotz der Einschränkungen kreative Angebote geschaffen, wie beispielsweise Einzelbegleitungen, Austauschformate sowie Freizeitangebote wie Sommercamps. Das "Geschwisterkinder Netzwerk" hat mit Beginn der Corona-Krise die praktische Projektarbeit umgestellt, um schnellstmöglich die betroffenen Geschwister weiter unterstützen zu können.
Zum Hintergrund:
Ausgeschrieben wird der Preis in Höhe von 15.000 Euro (je 5.000 Euro in drei Kategorien) vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, der AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen und der Apothekerkammer Niedersachsen.